THE RACE - "The hardest one I've ever done"

Dieses Rennen war das Härteste, das ich bis jetzt in meiner Sportlerkarriere absolviert habe. Es war auch die Tage davor schon um einiges heißer als im letzten Jahr. Gestartet wurde um 6.45 die Profis und um 7.00 die Age-Group. Obwohl ja das Schwimmen mein Sorgenkind beim Triathlon war, Betonung liegt auf war, denn ich gewinne immer mehr Freude daran, also beim Schwimmen ging es mir wirklich sehr gut, außer dass ich einmal eine auf meine Schwimmbrille bekam und diese neu einrichten musste, Meer war auch relativ ruhig, bis auf einige Wellen zwischendurch. Ich stieg mit einer Zeit von 1:12:47 aus dem Wasser, 5 Minuten schneller als im Vorjahr. So jetzt ging es aufs Rad, vor der Radstrecke hatte ich großen Respekt, einerseits können dort draußen am Highway die Mumukuwinde sehr heftig sein und dazu die glutende Hitze, kam aber ganz gut in den Tritt, Wind war beim Rausfahren auch ganz okay, bis auf das letzte Stück nach Hawi rauf kurz vor der Wende, hatte man schon Gegenwind.

Zurück ging es anfangs ganz gut doch dann fing auch der Wind, zuerst Seitenwind vom Meer und dann Gegenwind von vorne, an zu blasen. Man musste bergab auch richtig stark treten um voran zu kommen und bergauf fast mit dem leichtesten Gang um rauf zu kommen, also das war dann doch sehr zermürbend, dann war da noch die Hitze, ich verlor dann noch die Halterung fürs Getränk, sodaß ich bei der Labe immer nur eine Flasche zu mir nehmen konnte. Schön langsam fing mein Kopf unterm Helm zu kochen an und ich bekam leichtes Kopfweh und musste schauen mit Magnesium und Wasser, Krämpfe vorzubeugen. Nach 5:36 stieg ich dann vom Rad, trotz extremer Bedingungen konnte ich meine Radzeit um fast vier minuten verbessern, jetzt ging es zum Laufen, eigentlich meine Paradedisziplin, doch diesmal sollte es anders sein, nach dem ich beim Radfahren so überhitzt bin, ging ich mit einem Puls von über 180 auf die Laufstrecke, direkt in Kona am Alii Drive stand die Hitze. Kein Lüftchen vom Meer und auch kein Schatten, ich dachte das ist mein Ende, ich kann keinen Marathon mit 180 Puls laufen, und hier dachte ich eigentlich zum ersten mal in meiner Sportlerlaufbahn ans Aufgeben. Wie sollte ich den Marathon in diesem Zustand überstehen, doch dann dachte ich an meine 3 Betreuer die auf der Strecke waren um mich anzufeuern, und an die zu Hause gebliebenen Fans, die am Daumendrücken waren, die konnte ich doch nicht enttäuschen und so quälte ich mich von Labe zu Labe und schaffte es dann mit kalten nassen Schwämmen viel Wasser und Eis, welches ich mir über den Kopf und Körper schüttete, meinen Körper herunterzukühlen und den Puls in den Griff zu bekommen.

Doch der Anfang der Laufstrecke am Alii Drive ist noch der angenehmere Streckenteil, da läuft man entlang der Hotels am Meer, wo auch einige Zuschauer stehen von denen man angefeuert wird, doch dann geht es hinaus am Highway, voher darf man noch die Palani Road hochlaufen, wo es ganz schön bergauf geht und sehr viele Läufer gehen, obwohl es mir nicht gut gegangen ist habe ich mich immer gezwungen und motiviert am Laufen zu bleiben und nicht zu gehen. Also man läuft dann den Highway hinaus, wo es auch leicht steigt und die Sonne unermüdlich runter brennt, ich war jetzt motiviert, da ich die Info hatte, wieder beste Österreicherin zu sein. Jetzt hieß es durchhalten, auch in meiner Altersklasse hatte ich mich von Platz 28 nach dem Schwimmen auf Platz 7 nach dem Radfahren auf Platz vier beim Laufen vorgearbeitet, die zweite und dritte lagen nicht so weit vor mir, doch es ging einfach nichts mehr, ich wollte einfach nur mehr das Ziel erreichen. So finishte ich mit einer Zeit von 10:35 als vierte (1:20 Abstand auf die Dritte) beste Europäerin in meiner Altersklasse, die ersten drei sind Amerikanerinnen, und beste Österreicherin, 59. Rang bei den Frauen gesamt.

So stehe ich heute bei der Siegerehrung wieder am Podest. Ziel war es natürlich ganz vorne zu gelangen, doch bei diesen Bedingungen und Umständen bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden. Bester Österreicher wurde der Profi Michael Weiss als Gesamt 25.iger, gewonnen haben Craig Alexander und Chrissie Wellington. Weitere Ergebnisse unter www.ironmanlive.com


Also das war wirklich das härteste Rennen, dass ich jemals hatte, ich habe während des Rennens sehr viel durchgemacht und hart an meine Grenzen gehen müssen, aber wenn man dann auf der Zielgerade die Worte von Mike Railey hört: "You are an Ironman" und die vielen Anfeuerungen der Zuschauer, dann vergisst man viele der Schmerzen. Alle die gestern den Iroman gefinisht haben verdienen diesen Ausdruck "Ironman", meine Mentale Stärke und mein Durchhaltevermögen und natürlich auch ihr zu Hause, wo ich gewusst habe, dass ihr teilweise live dabei seid und mir die Daumen drückt und natürlich meine drei Betreuer hier vor Ort haben mir geholfen dieses Rennen möglichst gut zu finishen oder besser gesagt überhaupt zu finishen. Danke an euch alle!

Freue mich schon auf die Siegerehrung, wo meine Plagerei belohnt wird und ich wieder oben stehen darf, zwar wieder als vierte aber na ja! Einen Age-group Weltmeiser hat Österreich und zwar ist es MAX RENKO (M 18 -24) er hat seine Altersklasse mit großem Vorsprung gewonnen und ist auch gesamt 3. bester Amateur geworden!

So ab jetzt heißt es Entspannen und Sightseeing und schauen, dass ich meine Gebeine wieder in Schwung bringe!

Aloha!

News-Archiv