9:14:17 -Ironman Austria 3.7.2011





"It was the best competition I've ever done"


Der Ironman Klagenfurt war ein grandioses Rennen für mich. So schaffte Marino Vanhoenacker eine neue Weltrekordzeit in 7:45:58, Michi Weiss unterbot als erster Österreicher die acht Stunden Marke und finishte in 7:57:39 und auch für mich war es ein rekordverdächtiger Tag. Ich unterbot meine alte Bestzeit von 9:39:01 aus dem Jahr 2009 um 25 Minuten und finishte in einer sensationellen Zeit von 9:14:17.Somit belegte ich den 7. Gesamtrang bei den Damen, war schnellste Amateurin, drittbeste Österreicherin und gewann meine Altersklasse F 35-39 überlegen mit einem Vorsprung von 10 Minuten. Mit dieser Zeit liege ich auf Rang fünf in der österreichischen Bestenliste der Damen, nur Kate Allen, Eva Dollinger, Veronika Hauke und Simone Helfenschneider-Ofner unterboten jemals diese Zeit. Also auch die beste Ironmanzeit, die von einer österreichischen Amateurin jemals aufgestellt wurde. Das macht mich sehr stolz und belohnt meine harte Arbeit.

Nun zum Rennverlauf: Ich war die Tage zuvor und auch am Renntag recht ruhig. Die Trainingsleistungen der letzten Wochen zeigten mir, dass es nach St. Pölten stark bergauf gegangen war und so ging ich mit gutem Gewissen und stark wie nie zuvor an den Start. In der Früh vor dem Start wurde ich durch meinen defekten Tacho etwas beunruhigt, der Abnehmer hatte sich gelöst, doch Dank eines Passanten, der mit kleinem Werkzeugkoffer am Zaun der Wechselzone stand, bekam ich meinen Tacho wieder fit und so stand einem tollen Rennen nichts mehr im Weg. Der Schwimmstart gestaltete sich wieder sehr rasch, denn kaum wurden wir ins Wasser gelassen, schwammen wir auch schon los,keiner blieb bei der Linie stehen. So bekam ich anfangs einpaar Schläge ab und musste einmal sogar kurz stoppen um meine Brille wieder zu richten, doch dann fand ich einen guten Rhythmus. Das Hineinschwimmen in den Lendkanal war toll mit den vielen Zuschauern am Rand, auch der neue Schwimmausstieg beim Hotel Lindner war sehr angenehm, der Weg zur neuen Wechselzone war zwar nun weiter, das war aber nicht so schlimm. Nun ging es zum ersten Wechsel, da ich einen weiten Weg bis zu meinem Fahrrad zurücklegen musste, zog ich nur meinen Neo aus, stopfte diesen in den Sack und rannte mit Startnr., Helm, Brille und Ärmlingen los, um den Rest auf dem Weg bis zum Rad zu erledigen, das funktionierte fast problemlos, denn ich verlor einen Ärmling und entschied mich daher ohne Ärmlinge zu fahren. Anfangs war es zwar etwas kühl für mich, doch bei diesem Tempo hatte sich der Körper schnell erwärmt. In der ersten Runde war richtig viel los auf der Radstrecke, doch ich fuhr mein Tempo und hatte mich bald von der Gruppe losgelöst. Zwar fühlte ich mich nicht so gut, denn ich hatte das Gefühl, dasss ich nach Egg am See hinauf und auch am Rupertiberg nicht so richtig Druck machen konnte, doch als ich auf die zweite Runde ging und einmal einen Blick auf meinen Tacho machte, welcher die Zeit von 2:24 zeigte, war ich recht zufrieden. So nun kam die zweite Runde, wo dann Simone Helfenschneider-Ofner zu mir aufgeschlosssen hatte, ich glaube sie dachte so wie im letzten Jahr einfach an mir vorbei gehen zu können, doch diesmal blieb ich hart, verschärfte mein Tempo etwas und so konnte sie nicht an mir vorbeifahren, das konnte ich bis ans Ende der Radstrecke durchhalten, obwohl ich bereits von starken Krämpfen geplagt wurde und mir während des Rennens einige Magnesiumtabletten einwerfen musste um die Krämpfe einigermaßen in den Griff zu bekommen. Ich machte mir schon etwas Sorgen vor dem Laufen. So kam ich kurz vor Simone in die Wechselzone, wo ich auch auf Barbie Tesar getroffen war, die ich aber dann auf der Laufstrecke nicht mehr sah. Wie ich nachher erfuhr hatte sie sich wieder fürs Aufgeben entschieden. Simone überholte mich dann kurz nach dem Hinauslaufen, ich konnte ihr rasches Tempo leider nicht mitgehen, da ich noch immer mit Krämpfen zu kämpfen hatte und ich Zeit brauchte um meinen Rhythmus zu finden. Mit ein paar weiteren Magnesiumtabletten hatte ich dann meine Krämpfe endlich in den Griff bekommen und es ging immer besser. Jetzt rebellierte mein Magen einbißchen und ich musste kurz eine Toilette aufsuchen. So nun war auch das geklärt, das Magnesium war dann doch etwas zuviel für meinen Magen. Jetzt stand aber einer tollen Marathonzeit nichts mehr im Wege und so konnte ich noch einige Plätze gut machen. Ich war tränengerührt und überglücklich als ich bei dieser tollen Zeit die Ziellinie überquerte. Mit diesen Glückshormonen im Hinterkopf, entschloss ich mich dann am nächsten Tag meinen Hawaiislot anzuznehmen, obwohl ich dieses Jahr zu den ältesten meiner Altersklasse (F 35-39) zähle und ich eigentlich erst nächstes Jahr in der Klasse F 40 - 44 wieder in Hawaii starten wollte, doch diese tolle Form muss ich einfach ausnutzen. Nun noch kurz zu meinen Splitzeiten: Schwimmzeit: 1:02 (fast gleich wie im letzten Jahr, trotz einer Schulteroperation im März), Radzeit: 4:53:34 (9 Minuten schneller als meine bisherige Bestzeit, und bester Radsplit bei den Amateurdamen), Laufzeit: 3:12 (bester Marathon, denn ich je gelaufen bin). Also ich denke darauf kann man schon stolz sein. Nun geht es weiter mit etwas Medien- und Sponsoringarbeit und natürlich volles Training mit dem Fokus auf die Ironman WM am 8. Oktober 2011 auf Hawaii.

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